1838 muss Wynau von einer verheerenden Unwetterkatastrophe heimgesucht worden sein. Der damalige Gemeindeschreiber J. Kohler schilderte als Augenzeuge das für die Dorfbevölkerung erschütternde und für ihre Existenz bedrohliche Ereignis im Gemeindeprotokoll:
"Von Oberwynau her über das Ober- und Kleinfeld gegen die Aegerten und über den Ischlag ziehend, verheerte es in weniger als fünf Minuten alle Früchte in Feld und Obst, die dieses Jahr einen besonderen reichlichen Segen versprochen. Die Schlossen (Hagelsteine) fielen in Grösse von Haselnüssen oder Marmeli uns so dicht, dass nach dem Gewitter die Felder dastanden wie überschneit - und noch tags darauf fand man bey den Häusern grossen Haufen dicht aufeinander liegen. - Leute im Felde mussten sich auf den Boden legen und waren dem Ersticken nahe. 505 der grössten und schönsten Obstbäume wurden im hiesigen Gemeindebezirk umgemacht, zerbrochen und entwurzelt. In der Gemeindewaldung fielen 300 und in den Partikularwäldern 52 Waldbäume. "Die Leute liefen umher und klagten sich gegenseitig den grossen erlittenen Schaden. Auf ihren Gesichtern las man ihren Kummer für die Zukunft"."
Der Chronist schätzte den Schaden auf etwa 40 bis 50`000 Franken. Der Regierunsrat des Kantons Bern spendete daraufhin einen Betrag von L. 527.70 (zirka 1`320 Franken). Diese Subvention bedeutete allerdings bloss einen Tropfen auf den heissen Stein. Für Getreide, Hanf und Flachs bestand schon damals eine Hagelversicherung.
Die Einwohnergemeinde Wynau befand sich im Jahre 1847 dermassen in finanziellen Nöten, dass sie beim Staat umgerechnet 2`500 Franken ausleihen musste. Als sie im folgenden Jahr die Summe zurückzahlen sollte, musste die Burgergemeinde mit einem Betrag von 1`600 Franken einspringen.